Nepomuk lag unter dem Baum und hatte die Augen geschlossen. Er war müde, konnte aber nicht schlafen. Er hatte heute zu viel nachgedacht. Zu viel über das Vergangene gekrübelt. Er erinnerte sich kaum an seine Kindheit. Nur ein paar Bruchstücke. Wie er mit seinen GEschwistern neben seiner Mutter gelegen hatte, ich einem weichen Korb. An den Geruch, der von der Mutter ausgegenagen ist. Wie er mit seinen Geschwistern und anderen Welpen in einem Garten gestielt hatte. Und wie Menschen ihn weggebracht hatten, kaum dass er keine Milch mehr brauchte. Er schüttelte den Kopf, wollte das die Gedanken verschwanden, aber er schaffte es nicht. Es ging ihn immer wieder durch den Kopf, auch wenn er versuchte nicht daran zu denken. Langsam entspannte er sich und döste etwas ein. Aber nicht lange. Er schreckte hoch, als es über ihm raschelte. Nur ein Vogel., dachte er sich. Und schloss die Augen wieder.
SChreckliche Bilder zogen an seinem Inneren Auge vorbei. Er sah eine Wiese. Oder zumindest das, was davon übrig war. Maschig und voller Hunde. Viel zu viele Hunde. Und er mitten drin, als kleiner Welpe. Er sah sich selbst, aus einem Trog voll brackigem Wasser trinken. Aber nichts anderes war da. Nur das brackige wasser und das Futter, das seltsam feucht und modrig roch. Und von allem gab es nicht genug für all die Hunde auf der wiese. Ab und zu schauten Menschen vorbei. Fütten die Troge wieder auf, streichelten die Hunde, die mit eingezogenen Schwänzen durch die gegend Liefen. Ab und zu nahmen sie einen Hund mit, der dan nie wieder auftauchte.
Nepomuk schreckte hoch. Sein Herz raste. Er hatte nur geträumt. Nur geträumt. Alles gut. Du hast nur geträumt. Alles ist gut. , sagte er sich immer und immer wieder, bis er sich wieder beruhigt hatte und sein Herz wieder normal schlug. Doch die Bilder wolten einfach nicht mehr aus seinem Kopf. Er dachte an die Angst, die anscheu gegenüber den anderen Hunden, die er damals empfunden hatte. Die Menschen, die ihn von seiner Mutter und seinen GEschwistern weg geholt hatten, hatten ihn zusammen mit den anderen Hunden auf diese Wiese gesperrt. Er erinnerte sich noch, was für Bauschschmerzen er von dem Futter und dem Wasser bekommen hatte, das er dort gefressen hatte. Und er erinnerte sich an die Alte Hundedame, die ihm ein paar Pflanzen zu fressen gegeben hatte und das es dadurch besser wurde. Als er sich bei ihr bedanken wollte, winkte sie ab. Und sagte, sie könnte ihm beibrigen, was sie über die Pflanzen und ihre heilenden Kräfte wusste. Und sie brachte es ihm bei. Jeden Tag brachte sie ihm neue Pflanzen, dessen geruch und Aussehen, er sich einprägen musste. Und was sie bewirkt. Immer wieder hatte er sich gewundert, wo auf der Wiese sie die Planzen fand. Bis er ihr geheimnis lüfftete. Ein Loch im Zaun, kaum großgenug für sie. Duch das sie ain und aus ging, wie sie wollte. Er wartete, bis sie wieder kam. Und fragte sie, warum sie nicht fort bleib und sie sagte etwas, woran er sich heute noch erinnerte. "Die Welt dort drausen ist noch grausammer, als hier drinnen. Es gibt Gruppen von Hunden, die ohne Zweibeiner leben und sich gegenseitg bekämpfen. Und andere Hunde, wie uns hier töten würden, würden wir in ihr Gebiet konnen. Deshalb bin ich nur nachts unterwegs. Nacht kann man sich besser verstecken." Damals hatte er angst davor. Angst vor den Hunden, die so grausam von ihr beschreiben worden sind. Trotdem kam er ihrer aufforderung nach und begleitete sie fortan bei ihren Streifzügen durch die Nacht. Sie brachte ihm bei, wie man sich an besten versteckt, wie man seinen geruch mit dem Geruch von Pflanzen überdeckt. Und wie man jagt. Damals wusste er noch nicht, wie sich alles ändern würde. Bei einem Streifzug trafen sie auf einen anderen Hund. Sie versuchten sich zu verstecken, doch die fanden kein geeignetes versteck. Und da sagte seine Lehrerin zu Nepomuk: "Lauf. Lauf zurück so schnell du kannst. ICh komme nach. Warte nicht auf mich." Und nepomuk rannte. Er rannte, bis er sie nicht mehr heulen höhrte. Heulen vor schmerz. Er rannte, bis er die wiese wieder erreicht und kletterte durch das loch am zaun zurück. In den Nächsten Tagen wartete er, wartete darauf, dass sie wieder auftauchte, aber sie tat es nicht. Er nahm seinen Ganzen mutt zusammen und ging alleine nach drausen um sie zu suchen. Und er fand sie auch. Aber sie lebe nicht mehr. Der anderen Hund hatte sie getöten. Er bleib eine weile bei ihr, bedeckte ihren körper mit erden, dann ging er zurück zur wiese und beshcloss diese nie wieder zu verlassen. Und das tat er auch nicht. Bis zu dem Tag, als sich das leben aller Hunde auf der Wiese ändern sollte. Eines Nachts kaen Menschen, viele Menschen zu dieser Wiese und versuchten die Hunde einzufargen. Nepomuk drückte sich damals an den Zaun um nicht von den andern Hunden, die in Pamik waren wegzurennen. Er schnappte einelne Wörter aus. Tod. Töten. Böse Menschen. Sterben. Umbringen. Nepomuk konnte sich vor angst kaum bewegen, asl einer der Zweibeiner auf ihn zukam. Erst im Letzten moment errinnerte er sich an einen Fluchtweg. Das Loch im Zaun. Aber er war im gewachsen und passte kaum noch durch. Er riss sich sie Schulter an den Drahtstücken auf, als er versuchte durch das loch zu kommen. Und als er es geschafft hatte lief er wieder. Lief, bis er eben diesen Park erreichte und sich unter eben diesem Baum hinlegte um sich auszuruhen. Er dachte über die Hunde nach, die von den Menschen eingefangen worden waren. Fragte sich, was mit ihnen passirt war.
Er schüttelte den Kopf. Er wollte darüber nicht nachdenken. Er wollte nicht darüber nachdenken, was Monate her war. Er konnte daran so wie so nichts ändern.